E-Learning ist nicht perfekt, aber praktisch

Wir lernen umso effektiver, je mehr alle unsere Sinne am Lernprozess beteiligt sind. Wer sich sehend, hörend, riechend, tastend mit einer Sache beschäftigt, steigert die Merkfähigkeit seines Gehirns enorm. Noch erfolgreicher wird der Lernprozess, je aktiver wir uns mit dem, was wir lernen möchten, beschäftigen und darüber mit anderen ausdrücklich kommunizieren. Aufschreiben, ausprobieren, selber machen, eigene Lösungen finden, Lösungsansätze mit anderen diskutieren – all das führt dazu, dass das Gelernte fast zu 100% im Gedächtnis haften bleibt.

E-Learning und jede Form des computerbasierten Lernens bringen also zunächst schlechte Voraussetzungen für einen bleibenden Lernerfolg mit. Dennoch haben diese Formen des Lernens auch unbestreitbare Vorteile, die praktisch und zeitgemäß sind. In vielen Situationen ist E-Learning die einzig mögliche Lernmethode.

  • begrenztes Zeitkontingent
  • hohe berufliche Belastung
  • unregelmäßige und unzuverlässige Zeitfenster
  • Ortsgebundenheit
  • begrenzte finanzielle Ressourcen
  • bestimmte familiäre Situationen
  • Standby-Verpflichtungen

Die zweitbeste Lernmethode ist also die allerbeste Antwort auf viele Lebensrealitäten.

Sinn und Sinnlichkeit im E-Learning

Der sinnliche und der kommunikative Aspekt kommen im E-Learning also zwangsläufig zu kurz. Das Starren auf den Bildschirm spricht die Sinne nur begrenzt an. Da helfen auch Foren und Chats, Wettbewerb, interaktive Spiele, Videos und 3D-Welten nur bedingt.

Sinnliche Erfahrung ist der Kitt, der Wissen  in unserem Gehirn verfestigt. Virtuelle Erlebnisse bleiben flüchtiger.

Sinnliche Räume im E-Learning müssen also her. Wenn der Bildschirm diese nur bedingt bieten kann, ist es umso wichtiger, das wir uns nach oder zwischen den Phasen am Computer sinnliche ansprechende Räume zu schaffen. Spazierengehen. Frische Luft. Eine Tasse Kaffee weit weg vom Bildschirm. Körperliche Bewegung. Gartenarbeit. Yoga, QiGong, Taiji. Tätigkeiten und Beschäftigungen, die eine ganz andere Art der Konzentration erfordern, bei denen das Gehirn gut durchblutet ist und die als angenehm empfunden werden.

Ausschalten als Erfolgrezept

Denn tatsächlich lernen nicht nur in den expliziten Lernzeiten, sondern auch in den Phasen danach. Dann kann das Gehirn in aller Ruhe den neuen Stoff verarbeiten, ordnen, in die richtigen Merk-Schubladen räumen, eigene Erfahrungen und neu Gelerntes miteinander abgleichen. Besonders erfolgreich lernen wir übrigens im Schlaf, wenn unser Gehirn ungestört machen kann, was es will.

Gut aufgebaute E-Learning-Kurse sollten also Vorschläge und Angebote zu sinnlicher Erfahrung machen und das Abschalten des Computers als festes Ritual in den Lernprozess einbauen. Kann das funktionieren? Macht am Ende nicht doch jede Lernende, was sie will? Na klar – und das soll sie auch! Eigenverantwortung ist allemal ein Schlüssel zum erfolgreichen E-Learning.

Ich jedenfalls werde in meinen E-Learning-Kursen und E-W0rkshops künftig genau damit arbeiten und Aufenthalte an der frischen Luft, Spaziergänge, Abschalten, Bewegung als Anregung und Aufgabenstellungen in die Kurse einbauen.

Wenn Sie’s mal probieren möchten – ab 31. Oktober im E-Learning-Workshop Online-Reputation

 

 

Zweitbeste Methode und allerbeste Lösung – E-Learning
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