Robbis Enkel HitchBOT ohne Fliewatüüt durch Kanada unterwegs

Wer die Abenteuer von Robbi, Tobbi und dem Fliewatüüt in den frühen 70er Jahren im Fernsehen verfolgt hat, erinnert sich wahrscheinlich für immer an Robbi (Rob 344-66/IIIa), den Roboter aus der dritten Roboterklasse, seinen Freund Tobbi und das alleskönnende Fortbewegungsmittel Fliewatüüt, das als Treibstoff den Himbeersaft von Tante Paula oder Lebertran benötigt.

Wie war nochmal die Geschichte? Robbi muss für seine Abschlussprüfung der dritten Klasse drei Aufgaben lösen und dafür rund um die Welt reisen. Er darf sich dabei einen menschlichen Freund zuhilfe nehmen und sucht sich den Drittklässler Tobbi, ein genialer Knirps, der das nicht minder geniale Fliewatüüt (fliegt, bewegt sich auf dem Wasser und kann fahren) erfunden hat. Denn Roboter können viel, aber vieles auch nicht, z.B. Klettern. Die beiden reisen ans Ende der Welt, an den Nordpol und nach Schottland und mithilfe vieler freundlicher Menschen, die Robbie und Tobbie immer wieder retten und unterstützen, lösen die beiden erfolgreich die gestellten Aufgaben.

HitchBot und Frauke Zeller

Mehr als 40 Jahre später hat sich Robbies Enkel HitchBot vor wenigen Tagen in Kanada auf den Weg gemacht, sein Ziel ist von der Ostküste zur Westküste, also 4000 Meilen, zu trampen.

robbi, tobbi und das fliewatüüt
Robbi, 1. Generation Roboter auf der Suche nach menschlicher Hilfe auf seiner Reise an den Nordpol (1972)
hitchbot
HitchBot, Robbies Enkel auf seiner Reise per Anhalter durch Kanada (2014)

HitchBots Erfinderin ist ein Team von Wissenschaftlerinnen um die deutsche Kommunikationswissenschaftlerin Frauke Zeller, die ihr Projekt in Kanada realisiert. In Deutschland sind Universitäten oft etwas humorresistenter und ein ähnliches Projekt zwischen Garmisch- Partenkirchen und Glücksburg ist schwer vorstellbar.

HitchBot kann sich nicht eigenständig bewegen, muss also ins Auto und an den Straßenrand getragen werden, kann aber wunderbar sprechen und wenn gewünscht auch den Mund halten.

Kann ein Roboter sich auf menschliche Hilfe verlassen?

Sinn des Experiments? Während Wissenschaft und Industrie sich daran abarbeiten, Roboter zu kreieren, auf die der Mensch sich verlassen kann, stellt Zeller die umgekehrte Frage:

„Kann ein Roboter sich auf den Menschen verlassen?“

Gelingt also HitchBot, was Rob 344-66/IIIa alias Robbi damals im Buch und Film so grandios gelang? HitchBot startete auf den ersten Etappen mit großem Erfolg,

Das Experiment ist so einfach, fast albern, wie hintergründig, weil es für sich genommen spannend, lustig und undramatisch ist. Gleichzeitig proviziert es en passant viele weitere Fragen, die am Ende meist in Variationen der Frage münden: Können Menschen sich auf Menschen verlassen? Egal, wie das Experiment ausgeht – schon jetzt ist HitchBot, der Roboter in Gummistiefeln und mit Schwimmnudel-Armen und -Beinen ein kleiner Star. Er bringt das komplexe Thema vom Verhältnis Mensch und Maschine auf eine entspannte, geschichtenreiche und völlig undogmatische Art in die Medien.

Und schon jetzt verspüre ich große Lust aufs Trittbrett zu springen und HitchBot zwischen kanadischer Ost- und Westküste nachzutrampen  – ein großes und geschichtenreiches Experiment rund um die Frage: Kann SilkButt sich auf den Menschen verlassen?

Links:

HitchBot bei Twitter
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HitchBots Reisetagebuch
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Kinderbuch „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ von Boy Lornsen

Die Verfilmung von Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt mit der tollen Filmmusik ist fast vollständig auf YouTube zu finden und mit Zusatzmaterial auch auf DVD erhältlich:

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„Im Klettern sind wir Roboter nämlich ziemliche Nieten“
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