In der laufenden Woche habe zusammen mit der Buchhandlerin Susanne Martin (Schiller Buchhandlung Stuttgart Vaihingen) zwei Seminare zum Thema Web2.0 und Social Media Konzepte für Buchhandlungen geleitet. Zuerst haben wir auf dem Fachkongress am 10./11.4. in Frankfurt „Die Zukunft beginnt jetzt! – E-Business, Digital Content & Social Media in der Buchbranche“ einen Workshop für Buchhändler/innen angeboten, dann am 13.4. in der Umbreit Akademie in Bietigheim Bissingen ein Seminar zum gleichen Thema geleitet.
Fazit beider Veranstaltungen: Die Integration von Social Media in die PR und das Marketing von Buchhandlungen verläuft sehr schleppend. Während kleine, lokal stark eingebundene Buchhandlungen das Thema sehr vorsichtig angehen und den viralen Effekt oft eher fürchten als wünschen, sehen sich gröÃere Buchhandlungen hier viel mehr gefordert.
Die erstaunte Erkenntnis auch derer, die die Social Media mit groÃen Vorbehalten angehen, lautete jedoch auch: Das sind Orte, an denen über Bücher und an denen teilweise auch über uns und über unsere Veranstaltungen gesprochen wird. Diesen Orten können wir nicht länger fern bleiben, wenigstens als Zuschauer/innen und Zuhörer/innen müssen wir hier präsent sein.
Die entscheidende Frage – und was bringen Social Media Aktivitäten? – konnte auch in diesen Seminaren nicht abschlieÃend beantwortet werden. Was bringt es, wenn Buchhändler/innen anbieten, auf Facebook über das Thema „Vorlesen“ zu diskutieren? Was bringt es, wenn Buchhandlungen ihre Veranstaltungen auch bei Facebook bewerben? Und wo sind die Ziele anzusiedeln: Allgemeine PR für Buch und Lesen oder konkretes Marketing für den eigenen Verkaufsstandort?
Social Media Marketing ist nach wie vor oft ergebnisoffen und wann und ob der virale Effekt in gröÃerem MaÃe einsetzt oder nicht, bleibt nicht wirklich planbar und – das ist vielleicht die gute Nachricht – nicht wirklich abhängig vom Budget. Zufall und Glück bleiben, das räumen auch Marketing-Strategen aus anderen Branchen ein, ein wichtiger Faktor als Auslöser von Viralität. Richtig machen bedeutet im Bereich der Social Media wohl vor allem eines: Alles vorbereiten für den Fall, dass der virale Effekt einsetzt – dem Glück ein Nest bereiten eben.
Slideshow zum Workshop: