Virales Marketing à la Karo Rutkowsky

Vor einem Jahr posteten wir schon einmal zum Weltputzfrauentag am heutigen 8. November. Die steigende Bekanntheit des Gedenktags ist tatsächlich eine Web2.0-Erfolgsgeschichte und gleichzeitig eine schöne Anekdote zur schleichenden Wirksamkeit von Literatur. Die Autorin Gesine Schulz erklärte den Geburtstag ihrer Detektivfigur Karo Rutkowsky 2004 per Wikipedia-Gedenktagliste zum Weltfrauenputztag. Jahr um Jahr mehrten sich die Presseberichte zu diesem Gedenktag, der in diesem Jahr natürlich durch die Mindestlohndebatte eine besonders politische Bedeutung bekommt. In diesem Jahr sind Berichte unter anderem in der SZ, in der Stuttgarter Zeitung, in den Stuttgarter Nachrichten – dort übrigens unter dem Titel Die Visitenkarte eines Hauses ist die Toilette, ganz ehrlich, so kann man nur in Schwaben titeln, auch oder gerade wenn’s ironisch ist – zu finden, dazuhin berichten mehrere Radiosender.

Im letzten Jahr kritisierte ich diese nur fast perfekte Web2.0-Geschichte, bei der die Social Media Präsenz der Autorin viele Wünsche offen ließ. Das hat sich geändert, Gesine Schulz twittert inzwischen und auch die literarische Figur selbst, Karo Rutkowsky, findet in Arbeitspausen Zeit sich dort zu äußern. Wer offensichtlich von alledem nichts mitbekommen hat, ist der Leporello Verlag, der die Krimigeschichten um Karo Rutkowsky veröffentlicht hat. Keine Spur vom Weltputzfrauentag auf der Homepage, bei Facebook Fehlanzeige, nichts bei Twitter. Schade, selten präsentiert sich eine Gelegenheit so auf dem Silbertablett.

 

 

Viraler Weltputzfrauentag
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