Nichts gegen Autohändler. Ich habe zwar kein Auto, aber das ist kein Grund, einer Branche die Anerkennung zu verweigern. Wo sonst sollte man ein neues Auto kaufen? Und Gebrauchtwagenhändler, die bekanntlich einen schlechten Ruf genießen, sind heute nicht das Thema.

Autohändler verkaufen also Autos und werben traditionell in Zeitschriften und Tageszeitungen, in lokaler Kinowerbung und im Radio. Auffällig ist die riesige Qualitätslücke, die sich zwischen der Produktwerbung, also der Werbung von Autoherstellern und der von Produktverkäufern, also Autohändlern auftut. Autowerbung ist fast immer ein Hingucker, meist psychologisch sehr durchdacht und manchmal richtig gut gemacht. Autohändlerwerbung ist fast immer langweilig, oft altmodisch und bewegt sich nicht selten an der Grenze zur Peinlichkeit.

Jetzt las ich, dass die Social Media Marketing Welle nun auch Autohäuser eingeholt hat. Werden Sie Fan Ihres Autohauses! Spätestens damit sind die Social Media in der Mitte der Gesellschaft angekommen, wie es so schön heißt.

Was das bedeutet? Social Media sind nicht mehr Avantgarde, sie sind nicht mehr modern, sondern ein Medium neben anderen Medien. Wer hier erfolgreich Kunden gewinnen oder binden möchte, muss wie bei jedem anderen Medium auch die spezifischen Regeln und Eigenheiten kennen. Der Traum von Selbstläufer-Marketing, von der viralen Verbreitung von Werbebotschaften quasi kostenlos und ohne weiteres Zutun, ist ausgeträumt.

Welcome to reality – Social Media haben die kritische Nutzermasse längst erreicht und wer hier erfolgreich sein möchte, steht in Konkurrenz zu jedem anderen Mitbewerber und muss mehr Esprit, mehr Geld und/oder mehr Zeit investieren, um die entscheidende Nasenlänge voraus zu sein – oder eine webagentin engagieren…

Ernüchterung in Sachen Social Media

2 thoughts on “Ernüchterung in Sachen Social Media

  • 12. Juni 2011 um 22:19
    Permalink

    Hallo Silke,

    Unsere grossen Automarken sind intensiv dabei, den Spiess umzudrehen. Geolocation in CRM heisst die neue Software, die gezielt alte, ehemalige und potentielle Neukunden im Umfeld der Vertragshändler aufstöbern soll.

    Also… fahre nie mit dem Fahrrad an einer Mercedes oder BMW Filiale vorbei und
    vor allem, stell Dein Fahrrad in in deren Nähe ab. Trackers kommen nicht nur über den Browser und Barcodes können auch umgekehrt eingesetzt werden.

    Angelica

    Antworten
  • 16. Juni 2011 um 18:04
    Permalink

    Liebe Angelica, sorry, wegen Urlaub eine etwas verspätete Freischaltung. Hm, geht das dann wirklich so? sollte man nicht eher immer dann getrackt werden, wenn man den ADAC ruft, wenn man an der Tankstelle mal wieder feststellt, dass die alte Mühle Sprit schluckt wie ein LKW. Oder, stimmt schon, Fahrradefahrer/innen im Regen…

    Antworten

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