Gestern veröffentlichte das Bundesamt für Statistik, dessen Website allemal immer einen Besuch wert ist – wo sonst würde man erfahren, dass morgen der erste Weltstatistiktag ist – , die Zahlen zum Energieverbrauch der privaten Haushalte in Deutschland. Demnach ist z.B. der Energieverbrauch für Raumwärme seit 2005 um fast 9% gesunken und zum ersten Mal seit dem Ende des 2. Weltkriegs gibt es einen Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs gegenüber dem Vorjahr. Offensichtlich zeigen sich nun erste Erfolge von besseren Wärmedämmungen und ökonomischerem Heizverhalten.
Gestiegen sind 2009 im Vergleich zu 2005 lediglich zwei Posten: Der Energieverbrauch für Bügeln, Kochen, Trocknen (4,3%) sowie der für Haushaltsgeräte inklusive Kommunikation, der um satte 6% anstieg. Gleichzeitig ging der Verbrauch für Beleuchtung um fast 7% zurück. Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands sitzen demnach mit frisch gebügelter Hose aus dem Wäschetrockner mit einem selbstgekochten warmen Mahl in kühlen Räumen und surfen dort oder schauen auf einem groÃen LED/LCD/HDTV/Blacklight/DVB-T/C-Fernseher fern. Erstaunlich, dass Waschen und Trocknen demnach in unterschiedlichen Kategorien auftaucht. Die Waschmaschine ist den Haushaltgeräten inklusive Kommunikation zugeschlagen, der Trockner taucht bei Bügeleisen und Herd auf – ich suche nach dem Sinn der Systematik, vermag ihn aber nicht zu finden.
Und ich frage mich, woher das statistische Bundesamt eigentlich weiÃ, wofür ich meinen Strom nutze. Gibts in den Steckdosen auch schon Cookies? Ist Google, während wir noch über Google Streetview diskutieren, schon längst von der StraÃe in die Haushalte eingedrungen? Säuselt mir Google, wenn ich mein Bügeleisen einstecke, bald ins Ohr, welche Reinigung um die Ecke meine Hemden noch besser bügelt oder welches Bügelgerät mich noch glücklicher bügeln lieÃe? PlugInAds statt Adwords, die Zukunft der Kommunikation – kein schlechter Slogan für post web2.0 marketing, oder?